Studie: Die Rolle von Legacy in Familienunternehmen

Die WIFU-Studie „Die Rolle von Legacy in Familienunternehmen. Eine internationale empirische Untersuchung“ (2025), verfasst von Dr. Matheus Franco und Prof. Dr. Thomas Clauß , untersucht erstmals systematisch, wie das Vermächtnis (Legacy) die strategische Ausrichtung und die nachhaltige Performance von Familienunternehmen prägt. Grundlage ist ein Datensatz des STEP Project Global Consortium mit über 2.000 Unternehmen aus 71 Ländern.

Im Mittelpunkt steht die Unterscheidung dreier Legacy-Dimensionen: sozial, biologisch und materiell. Besonders die soziale Legacy – die Weitergabe von Werten, Normen und Erzählungen – zeigt signifikant positive Effekte auf ökonomische, soziale und ökologische Erfolgskennzahlen. Demgegenüber können einseitig materielle Ausrichtungen soziale Dynamiken hemmen. Die Einbindung der nächsten Generation erweist sich als zentraler Vermittlungsmechanismus, der die Wirkung von Legacy auf die Unternehmensentwicklung stärkt.

Die Studie identifiziert sechs typische Legacy-Typen, von denen insbesondere „Verantwortungseigentümer“ und „Ganzheitliche“ durch eine balancierte Verbindung immaterieller Werte und materieller Sicherung überzeugen. Auf dieser Basis werden praxisrelevante Empfehlungen formuliert, die Unternehmerfamilien bei der aktiven Gestaltung ihrer Legacy als strategisches Steuerungsinstrument unterstützen.