JAPAN-PROJEKT


Japan-Projekt

Langlebigkeit durch die Balance, Tradition zu wahren und Neues zu wagen


Das Japan-Projekt führt die Idee des WIFU fort, eine kulturvergleichende Perspektive auf Unternehmerfamilien zu forcieren. Nach der Beschäftigung mit Ländern wie Indien und China war es nur folgerichtig, sich intensiver mit den Hintergründen der Langlebigkeit von Familienunternehmen in Japan zu beschäftigen. Japan ist das Land mit den meisten langlebigen Familienunternehmen in der Welt und auch das Land mit den meisten Familienunternehmen, die älter sind als einhundert, zweihundert oder gar dreihundert Jahre. 21 Familienunternehmen blicken auf eine über tausendjährige Geschichte zurück.
Das WIFU richte dazu im Sommer 2018 eine Forschergruppe ein: Dr. Sigrun C. Caspary, Prof. Dr. Tom A. Rüsen, PD Dr. Tobias Köllner, Prof. Dr. Heiko Kleve und Prof. Dr. Rudolf Wimmer wollten die Phänomene der Langlebigkeit von Unternehmerfamilien aus vielfältiger Perspektive untersuchen. Mit Dr. Caspary wurde eine erfahrene Japanologin für die Projektleitung gewonnen, um die historischen Hintergründe und kulturellen Phänomene zu beleuchten. Im April 2019 fand eine erste Lernreise statt, in der das WIFU-Forscherteam u.a. langlebige Familienunternehmen im Raum Tōkyō, Nagoya, Kyōto und Nara besuchte. Darunter waren Mitglieder der Organisation Les Hénokiens, der über 50 Familienunternehmen weltweit angehören, die älter als 200 Jahre sind.

Die Erkenntnisse aus der Forschung wurden durch intensive Recherchen und weitere Interviews verdichtet und in einem Buch mit dem Titel „Erfolgsmuster langlebiger Familienunternehmen in Japan“ zusammengefasst. Es identifiziert das japanische System der Familie als einen wichtigen Baustein der Langlebigkeit, gepaart mit einer Balance aus Wertschätzung der kulturellen Wurzeln bei gleichzeitiger Neugier auf das Kommende, wobei auch die lokale Umgebung einbezogen wird.
Im Zusammenhang mit dem Japan-Projekt wurden Forschungskooperationen zu Family Business-Themen mit der Kansai University (Ōsaka), der Japan Economic University (Tōkyō) und der Reitaku University (Kashiwa) aufgebaut.

Eine längere Forschungsreise von Dr. Caspary im Herbst 2022 nach Japan hat weitere Einblicke ermöglicht, welche die gewonnen Erkenntnisse bestätigen, aber auch neue Perspektiven eröffnet. Bestehende Forschungskooperationen wurden gefestigt und ausgebaut.
Künftig soll in weitere Forschungsreisen auch verstärkt die Perspektive der Praxis aufgenommen werden.

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