NACHFOLGE IN
FAMILIENUNTERNEHMEN


ÜBERGABE DES UNTERNEHMENS AN DIE NÄCHSTE GENERATION


Die Weitergabe des Familienunternehmens an die nächste Generation ruft nach wie vor bei allen Familienunternehmern, Hoffnungen, Sorgen und Erwartungen hervor. Dabei steht auf der einen Seite das Familienunternehmen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, das es weiterzuführen gilt. In diesem Zusammenhang können erhebliche Organisations-und Führungsfragen auftreten, sowie erb- und steuerrechtliche Problemstellungen entstehen. Auf der anderen Seite gilt es die Unternehmerfamilie nicht zu vernachlässigen, die ebenfalls vor Herausforderungen bei der Auswahl und Einbindung der nachfolgenden Generation steht. Es sind Gleichbehandlungs- und Gerechtigkeitserwartungen zu lösen, Kompetenzbeurteilungen vorzunehmen und Selektionsentscheidungen zu treffen. Gesichtsverlust ist dabei in jedem Fall zu vermeiden, da dieser oft der Eintritt in massive Familienkonflikte darstellt. Auch der Umgang mit familienexternen NachfolgerInnen und die Erwartungen an die „fremde Person“ sind familienintern zu bearbeiten. Ein weiterer Aspekt, den das WIFU in seiner Forschung immer wieder aufgreift bzw. untersucht, ist das Thema der weiblichen Nachfolge. Hier gibt es besondere Umstände, Kriterien und Gesichtspunkte, die Familienunternehmen berücksichtigen sollten.

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ES IST GAR NICHT SO LEICHT, EINE/N NACHFOLGER/IN GROSSZUZIEHEN


Für ein Familienunternehmen ist wohl keine Situation so wichtig und zugleich kritisch wie die Unternehmensnachfolge. Das ganze Unternehmen durchläuft meist einen tiefgreifenden Wandel, zudem müssen in Familie und Gesellschafterkreis Funktionen, Rollen und Zuschreibungen geklärt und verändert werden. Viele Unternehmenskrisen und -insolvenzen lassen sich auf scheiternde Nachfolgeprozesse zurückführen.

Trotz umfangreicher Forschungs- und Beratungsliteratur und unzähliger Checklisten zu diesem Themenfeld scheint es aber noch immer keine allgemeingültige Erfolgsstrategie für Familienunternehmen zu geben. Ein Problem ist aus Sicht des WIFU, dass Nachfolge meist als zeitpunktbezogene Übergabeentscheidung und nicht als systematischer Prozess verstanden wird. Zudem wird sich oftmals einzig auf die Person der Nachfolgerin oder des Nachfolgers konzentriert und die ÜbergeberInnen in der Betrachtung außen vor gelassen.

Daran sind die Familien selbst nicht unschuldig. Weil hoch emotional besetzte Themen zu klären sind – Gerechtigkeit, Fähigkeiten der Kinder, Rolle und Tätigkeit in der „Post-Schaffens-Phase“ –, tabuisieren Familien das Thema häufig zu lange. Die Lage spitzt sich dann bei der Übergabeentscheidung zu und eskaliert. Erfolgreicher erscheint es, Nachfolge als eine dauerhafte innerfamiliäre Aufgabe zu betrachten.

Das Wittener Modell einer familieninternen Unternehmensnachfolge

Das Wittener Modell der Nachfolge beschreibt den Nachfolgeprozess deshalb als langwährenden Prozess, der über die eigentliche Verantwortungsübergabe hinausgeht. Schon mit der Geburt beginnt die Nachfolgefrage und sie endet keineswegs mit der Übergabe der Verantwortung an den Nachfolger. Ihr Verlauf kann in neun typische Phasen eingeteilt werden. Die Dauer der Phasen richtet sich dabei weniger nach Zeiträumen, es geht vielmehr um die jeweils im Zentrum stehende Thematik.

10 GOLDENE TIPPS
ZUR NACHFOLGE


  1. Thematisieren Sie die Nachfolge!
  2. Unterscheiden Sie zwischen der Nachfolge auf Gesellschafter- und Unternehmensseite!
  3. Beachten Sie die finanziellen, steuer- und erbrechtlichen Implikationen!
  4. Denken Sie an das Unternehmen (ohne Familie)!
  5. Denken Sie an die Familie (ohne Unternehmen)!
  6. Priorisieren Sie die Kompetenz als Auswahlkriterium für die Nachfolgekandidaten!
  7. NachfolgerInnen sollten ihren eigenen unternehmerischen Weg gehen dürfen!
  8. Die NachfolgerInnen, aber auch die SeniorInnen nicht alleine lassen!
  9. Ziehen Sie Alternativen zur familiären Nachfolge in Betracht!
  10. Externer Rat ist nützlich!

Eine ausführliche Beschreibung der Tipps finden Sie in unserem Praxisleitfaden „Nachfolge in Familienunternehmen“.

FORSCHUNGSPROJEKTE UND VERANSTALTUNGEN ZUM THEMA NACHFOLGE


FORSCHUNGSPROJEKTE

  • Frauen in Familienunternehmen – Töchter in der Nachfolge [abgeschlossen]
  • Zukunftstrends in der Nachfolge [abgeschlossen]

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