Stories @ WIFU – Benjamin Ziegs über seine Faszination für die rechtliche Brille und was ihn bei Familienunternehmen immer wieder überrascht
18. Juni 2021
Stell dich doch mal kurz vor:
Ich bin Benjamin Ziegs und studiere im ersten Fachsemester im Strategy & Organisation M.Sc. an der UW/H.
Was machst du am WIFU und was verbindest du mit dem WIFU?
Nachdem ich im Sommersemester mit einer Abschlussarbeit am Lehrstuhl für Recht der Familienunternehmen von Prof. Dr. Schreiber über Mietrecht in Zeiten der COVID-19-Pandemie mein Bachelorstudium in Management abgeschlossen habe, arbeite ich nun als Wissenschaftliche Hilfskraft am WIFU. Dort unterstütze ich Herrn Prof. Dr. Schreiber in Forschung und Lehre beispielsweise mit Literaturrecherchen.
Beschreibe die Seminare (Atmosphäre, etc.) des WIFU in 3 Worten:
Individuell
Interdisziplinär
Praxisnah
Was fasziniert dich an FU am meisten?
Familienunternehmen sind die Wirtschaftsmacht von nebenan. Ob klein oder groß, FUs sind in fast jeder Branche und in jedem Lebensbereich vertreten und zu finden. Das führt dazu, dass FUs gleichzeitig enorm vielfältig sind und doch in grundsätzlichen Dingen Ähnlichkeiten aufweisen, die es vermögen, einen immer wieder aufs Neue zu überraschen. Diese Eigenschaften machen Familienunternehmen für mich zu der Faszination schlechthin.
Welcher Forscher hat es dir richtig angetan?
Auf Grund meiner persönlichen Affiliation zu der Rechtswissenschaft, begeistert mich die Arbeit des Lehrstuhls für Recht der Familienunternehmen besonders, da Recht sowohl in Unternehmen als auch in den Familien eine omnipräsente Rolle spielt. Die Besonderheit, wie bereits herausgehoben, der Familienunternehmen ist jedoch die Vielfalt – auch in der akademischen Forschung. Nur die rechtliche Brille aufzusetzen nützt nichts, wenn die Dynamiken und das Organisationsverhalten von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien nicht berücksichtigt wird. Denn nicht jeder Sachverhalt kann zufriedenstellend durch Gesetze gelöst werden; nur eine interdisziplinäre Betrachtung der drei Kernthemen „Familie“, „Unternehmen“ und „Eigentum“ gewährleistet einen vollumfänglichen Blick auf das komplexe Thema Familienunternehmen.
Was hast du aus den Seminaren mitgenommen, die nicht im Syllabus stehen?
Die wichtigste Lehre habe ich für mich aus der Tatsache gezogen, dass Familienunternehmen durch ihre Komplexität und Dynamik das Paradebeispiel für einen notwendigen Theorie-Praxis-Transfer sind. Die reine Theorie anzuwenden, wird meines Erachtens nach in den wenigsten Fällen erfolgreich sein. Vielmehr muss man sich auf die Spezifität eines Familienunternehmens vollständig einlassen, um eine Theorie anzuwenden und unter Berücksichtigung der Situation zu einem praktisch anwendbaren Ergebnis zu gelangen. Dieses interdisziplinäre Denken und Handeln habe ich durchweg aus allen Seminaren am WIFU mitgenommen.